Wichtel im Pappelwald 2012

Geisbergwichtel im Pappelwald? Sie werden sich fragen: hatten wir das nicht schon im Winter? Stimmt! Und damals versprach Jugendwartin Dora Stapf den Wichteln: im Frühsommer kommen wir wieder, da wollen wir mal sehen, wie sich die Natur dann geändert hat. Also zog die Wichtelgruppe unter Leitung von Dora, begleitet von einigen Eltern bzw. Großeltern am Schlossgraben vorbei der Pappelallee entlang zum Pappelwald.Hatten bei der Wanderung im Februar noch die Brauntöne überwogen, so präsentierte sich die Vegetation jetzt im satten Grün. Das Schilf war hoch gewachsen und undurchdringlich, die Brennessel auch, so war ein direkter Zugang zum Wald nicht möglich. Aber Dora hatte vorab schon mal geklärt, wo es möglich war, gefahrlos in den Wald zu kommen. Es ging also am Waldrand entlang bis zu einem großen blühenden Holunderbusch. Zum Holunder gibt es viele Geschichten, eine davon erzählte Dora den Kindern: Wenn einem etwas gestohlen wurde, musste dieser vor der Morgendämmerung zu einem Holunderbusch, einen Ast mit Blüten mit der linken Hand gegen Sonnenaufgang bis zur Erde hinunter biegen, einen Stein darauf legen und sagen: „Holunder, ich tu die bücken und drücken, bis der Dieb das Gestohlene wieder zurückgebracht hat“.
Gleich neben dem Busch war es jetzt möglich, den Pappelwald zu betreten, vorsichtig, die Kinder mit erhobenen Händen, um nicht von Brennnesseln gestochen zu werden. Das Walddach war jetzt komplett geschlossen, nur wenig Licht erreichte noch den Waldboden und alleine hätte sich der eine oder andere nicht weiter getraut. Gemeinsam war das kein Problem und bald erreichte die Wichtelgruppe den umgefallenen Baum wieder, den man schon im Februar entdeckt hatte. Hier wurden die Rucksäcke abgenommen, Dora teilte Lupenbehälter aus, denn die Aufgabe für die Kinder hieß jetzt: sucht nach Lebewesen im Wald, auf dem Boden, unter Laub oder an der Rinde. Wenn ihr was findet, steckt es in den Plastikbehälter und untersucht es mit der Lupe. Die Kinderschar machte sich auf die Suche und schon bald fand man Spinnen, Asseln, Ameisen und andere Kleintiere, sogar einen Regenwurm. Gründlich wurde alles mit den Lupen untersucht, herumgereicht und wenn nicht klar war, was da gefangen worden war, half Dora mit ihrem Wissen weiter. Am Ende der Suche hüpfte dann noch eine Kröte aus ihrem Versteck, flinke Hände fingen sie ein und stecken sie in den großen Lupenbehälter. Nicht klar war jetzt, wer mehr staunte: die Kinder, die bisher noch keine Kröte gesehen hatten, oder die Kröte, wenn die Kinderaugen ihr ganz nahe kamen. Jetzt war die Zeit gekommen, alle Tiere wieder frei zu lassen, die Wichtel stellten sich dazu im Spalier auf und die Tiere wurden wieder in ihren Lebensraum entlassen. Die Wanderung führte nun aus den Wald hinaus zur Weide am Wiesbach. Am Bach entlang hüpften unzählige kleine Heuschrecken herum, für die Wichtel war es ein Spaß, diesen nachzujagen und sie zu fangen. Ab ging es in den Lupenbehälter, jetzt konnten die Tiere genauer untersucht werden. Weiter ging es zur Weide, wo sich viele junge Kühe das frische Gras schmecken ließen. Die Kinder schauten die Tiere an, diese schauten zurück – schön dass es auf dem Land noch solche Begegnungen gibt! Jetzt war es an der Zeit, sich auch von den Heuschrecken zu verabschieden. Die Wandergruppe machte sich dann auf den Nachhauseweg und die Wichtel hatten sicher ihren Eltern viel zu erzählen.