Wein-Kunst-Wanderweg „Genießen Sie einfach“
Start des Wein-Kunst-Weges, ca. 3,8 km lang, ist ein Rundwanderweg, der durch die Weinberge, Felder und Wiesen führt. Am Wanderweg entlang hat der Weinbauverein und Gästeservice Wiesenbronn Kunstwerke aufstellen lassen mit dem Motto „WeinKunst – Der Weg zu Wein und Genuss“. Ein Weg, der moderne Kunst aus Stein, Sandstein, Holz, Metall und Keramik mit dem Wein vereint.
Wir starten unsere Wanderung am Seegarten, überqueren die Hauptstraße an der Bushaltestelle und folgen der Straße Eichplatz südwärts. Nach wenigen Metern erreichen wir den Eichplatz selbst, eine Straßenkreuzung, an der auf der gegenüberliegenden Seite halb-rechts ein kleines Gebäude steht, die Eich (3).
„Das gemeine Aichgebäude mit einem Bronnen“
„Der bereits 1535 erwähnte Eichbrunnen erhielt 1680 eine Ummauerung und bekam ein Obergeschoss mit einer kleinen Wohnung aufgesetzt. Hier wurde der Rauminhalt von Weinfässern und sonstigen Büttnereiprodukten festgestellt, sie wurden „geeicht“.“
Wir biegen am Eichplatz links ab und erreichen über die Eichstraße die Hauptstraße Richtung Castell/Rüdenhausen. Dieser folgen wir. Wiederum nur wenige Meter weiter finden wir am Gehweg das Kunstwerk „Weinwerk“ (2).
„Pfähle und Drahtanlage stützen Weinstock, Rebe und Trauben. Im Glas entfaltet sich der Wein. Aus der Hände Arbeit erwächst Halt und Zufriedenheit im Menschen, er findet sein Glück – ein Edelstein im Leben.“
Kurz nach dem „Weinwerk“ biegen wir in die Schillergasse ein und folgen dieser. Die nächste Wegekreuzung überqueren wir und folgen dem leicht ansteigendem Weg links an den letzten Häusern der Siedlung vorbei. Wir erreichen das Kunstwerk „Ursprung“ (4).
„Vom Dorf her kommend, ein Steinobjekt des Weinbauvereins aus Anhydrit, dem Urgestein, welches für die mineralische Versorgung des Weinstockes wichtig ist. Durch Witterungseinflüsse entsteht der Keuperboden. Ungeordnet – spontan, die Steine haben sich beim Abladen selbst zur Skulptur gemacht“.
Am „Ursprung“ vorbei wandern wir weiter bergan. Schon von Weitem erkennen wir auf der rechten Seite den Schiller, eine markante Erhebung mit halb-wüchsiger Eiche als Solitär, die dem Rastplatz im Sommer Schatten spendet. Wir wandern bis auf die Höhe und biegen am Wege-+ rechts ab zur Schiller-Aussicht. Dort finden wir das Weinkunstwerk „Weitblick-Durchblick“ (5).
„Eine, von vielen schönen Aussichten in Wiesenbronn, mit einem fast grenzenlosen Weitblick. Wir genießen die Vielfalt der Natur. Der Durchblick grenzt ein, auf Spezielles, auf etwas Wesentliches. Menschen mit Weitblick sind oft ihrer Zeit voraus. Der Durchblick zeugt von konkretem Wissen und guter Gedächtnisleistung. Das ist auch für die Winzer besonders wichtig.“
Keramisch – organische Form, unglasiert – bei 1250° gebrannt, Juliane Gebert, Wiesenbronn
Wir wandern hier ein kleines Stück zurück, erreichen das Wege-+ und überqueren dieses. Wir folgen dem Weinbergweg – an der Schutzhütte vorbei – zwischen Windschutzstreifen und Weinbergen leicht bergan. Etwa am höchsten Punkt finden wir das Weinkunstwerk „Genießen mit allen Sinnen“ (6).
„Genießen mit allen Sinnen ist nicht nur für jeden Tag besonders angesagt. Es ist gut, immer wieder in sich hineinzuspüren und den Genuss des Hörens, Sehens, Riechens, Schmeckens und Tastens ganz buwusst zu erleben. Hier sind die fünf Sinne mit den entsprechenden Körperteilen dargestellt. Die fließenden Übergänge erzeugen beim Betrachter den Eindruck von Geschmeidigkeit. Für die Winzer gehören die fünf Sinne zuer Grundlage, um einen guten Wein zu erzeugen.“
Sandstein, Anja Schwarz, Castell.
Wer alle Sinne betrachten will muss einmal um das Kunstwerk herumgehen.
Jetzt geht es leicht bergab bis zum nächsten Wege-+. Hier steht das Weinkunstwerk „Mut und Kraft! (7)“
„Kraftvoll, mutig und selbstbewusst, wie der Künstler so auch der Winzer. Die Skultpur zeigt einen Weg, der sich in zwei Richtungen teilt. Es gibt immer mehrere Wege zum Ziel. Aber für den Winzer wie für den Künstler ist entscheidend, den Weg seiner Gefühle, seiner Intuition zu gehen; dann kommt er auch zum Ziel“
Eiche, gesägt behauen von Gerald Gundel, Herpersdorf.
Wir queren das Wegekreuz und wandern leicht bergan. Etwa auf halben Weg zum Geisberg treffen wir auf das Weinkunstwerk „Erde, Wasser, Feuer, Luft“ (8).
„Grundlage allen Lebens sowie unabdingbare Voraussetzung regionaltypischer Weine. Erdschichten sichtbar gemacht in einem Plexiglaszylinder, Feuer, Flammen und Wasserwellen – die Luft bewegt unser Spiel“
Windspiel aus Edelstahl, Stahlblech und Plexiglas. Manfred Roth, Wiesenbronn
Weiter geht es leicht bergan, bis wir die Höhe des Geisberges erreichten. Hier lohnt ein Blick zurück auf Schiller und Wiesenbronn. Auf dem Geisberg finden wir das Weinkunstwerk „Zeitreise“ (9).
„Eichelkeimung vor 400 Jahren. 300 Jahre Wachstum im Wiesenbronner Wald. Grundlage für ein Weinfass. Ca. 100 Jahre im Einsatz. Fasstauben stellten viele Jahre ihr Aroma dem Winzer zur Verfügung. Sie haben aufgesaugt und abgegeben. Tiefe Spuren und silbrige Oberflächen sind entstanden. Die Schönheit des Alters. Leerräume und Holzflächen ergeben eine gitterartige Fläche. Wenn wir von hier aus auf die Felder sehen, erkennen wir ebenfalls gitterartige Flächen. Dieser Platz eignet sich hervorragend zum Schauen, Abschalten und um neue Kraft zu schöpfen.“
Stahlblech, Fasstauben geschnitten montiert. Dieter Gaubitz nach einer Idee von J. Gebert, beide Wiesenbronn.
Wir wandern weiter, folgen der Linksbiegung des Weges und erreichen nach kurzer Zeit das Weinkunstwerk „Harmonie“ (10).
„Harmonie der Herzen, Harmonie des Weines – diese Skulptur spricht für sich“
Anja Schwarz, Castell
Jetzt biegt unser Wein-Kunst-Weg rechts ab und folgt dem Erdweg an der Windschutzhecke entlang bergab (*1). Wir erreichen den unteren Betonweg, biegen rechts ab und wandern bis zur nächsten Wegegabelung. Hier finden wir das Wein-Kunstwerk „Jahreszyklus“ (11).
„Ein Rad, ein Kreis, wenn es nicht fest montiert wäre, würde es davon rollen, ohne Rast, nicht aufzuhalten, so wie der immer wiederkehrende Kreislauf des Rebstocks, der Natur und des Lebens“
Keramik mit Oxiden, J. Gebert, Wiesenbronn
Wir biegen an dieser Wege-Gabelung rechts ab und folgen dem Wanderweg. Bald erreichen wir das Wein-Kunstwerk „Rast“ (12).
„Die Objekte auf dem Wein-Kunst-Weg wurden aus unterschiedlichen Materialien, von verschiedenen Menschen gestaltet. Hier machen wir Rast und betrachten 4 gleichgroße Würfel; jeder trägt die Handschrift des Erbauers, jeder hat eine andere Wirkung auf uns“.
Stein, Holz, Eisen, Keramik
Wir wandern weiter und erreichen das Wein-Kunst-Werk „Flasche und Bocksbeutel“ (13).
„In der Flasche Informationen zum Weinbau, im Bocksbeutel die Aromen des Weines.“
Die Flasche informiert uns über die vielen Arbeiten, die im Jahresverlauf erledigt werden müssen, bis der Wein in der Flasche ist. Es beginnt im Winter mit dem Rebschnitt und dem Niederziehen. Danach ist Bodenarbeit, Bodenverbesserung und Planzenschutz gefragt. Wenn das Laub im Sommer zu dicht wird, muss ausgebrochen werden. Im Herbst dann die Weinlese und das Keltern. Nach der Hauptgärung dann die Abstiche, das Entfernen der alten Hefe. Danach dann Filtern und Probieren. Ist Alles gut gelungen, kann jetzt abgefüllt werden – das letzte Infoschildchen am Flaschenhals. Jetzt ist der Wein trinkbereit.
Der Bocksbeutel informiert, über welche Aromen ein Wein verfügen kann: Steinfrucht, gekochte Frucht, blumig, nussig, Gewürze usw. Diese dann noch genauer ausgearbeitet: Blumig: Rose, Jasmin, Akazie, wilde Möhre, Flieder, Veilchen. Sie sehen, es lohnt sich, diese Informationen genauer zu betrachten!
Der Wein-Kunst-Wanderweg am Weinberg selbst ist hier zu Ende, aber wir wollen noch das Kunstwerk „Rotweininsel“ im Dorf anschauen. Wir wandern bis zum nächsten Wege-+ weiter und biegen links ab. Es geht leicht abwärts auf eine Pappelallee am Wiesbach zu. Am folgenden Wege-T biegen wir rechts ab und wandern auf der Teerstraße Richtung Dorf. Wir passieren den Grillplatz und den Koboldsee. Hier noch einmal ein schöner Blick zurück über den See auf den Schiller. Wir erreichen das Dorf und folgen der Koboldstraße bis zum Ziehbrunnen. Hier biegen wir links in die Klingenstraße ein und folgen dieser bis zur Hauptstraße. Wir überqueren diese, biegen rechts ab und wandern Richtung Dorfmitte. Wir erreichen die Einmündung der Großlangheimer Straße. Hier auf der linken Seite das Wein-Kunstwerk “ Rotweininsel“ (1).
„Die Rotweininsel symbolisiert das ehemalige Inseldasein des Wiesenbronner Rotweins. 3 Stelen auf einer Inselplattform verkörpern den Rebstock, die Rebe und die Flasche.“
J. Gebert, Wiesenbronn
Die Keramik wird umrahmt von echten Weinstöcken, die je nach Jahreszeit einen anderen passenden Rahmen für das Kunstwerk bilden.
Wir sind fast am Ende unserer Wanderung angelangt, vorsichtig überqueren wir die Großlangheimer Straße und folgen der Hauptstraße. Wir erreichen das Zentrum Wiesenbronns mit Rathaus, Krämerladen sowie zwei Gaststätten. Weiter der Hauptstraße folgend erreichen wir unseren Ausgangspunkt Seegarten.
(*1) Wem dieser Weg vor allem bei Regenwetter zu schmutzig oder zu steil ist, wandert zurück, vorbei an „Zeitreise“ und „Erde, Wasser…..“ bis zu „Mut und Kraft“, biegt hier links ab um dann gleich am nächsten Wege-+ wieder links abzubiegen. Damit erreicht man die restlichen Kunstwerke über die untere Betonstraße.
Der Weinkunstweg in Zahlen: | ||||
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Orientierungspunkt GPS WGS84 32U | Wege- | Richtung | bei km | hm |
Seegarten 594.205 O 5511.480 N | + | südwarts | 0 | 255 |
Eichplatz (3) | + | halb-links | 0,08 | 256 |
Eichstraße | T | rechts | 0,15 | 258 |
Weinwerk (2) 594.414 O 5511.476 N | + | rechts | 0,27 | 260 |
Schillergasse | + | geradeaus | 0,5 | 264 |
Ursprung (4) | geradeaus | 0,7 | 271 | |
Wege-+ Schiller | + | rechts | 0,92 | 286 |
Schiller-Durchblick (5) 594.693 O 5510.900 N | zurück | 1 | 281 | |
Sinne (6) | geradeaus | 1,2 | 291 | |
Mut und Kraft (7) | + | geradeaus | 1,32 | 285 |
Erde,Wasser,Feuer,Luft (8) | geradeaus | 1,4 | 288 | |
Geisberg-Zeitreise (9) 594.865 O 5510.575 N | Weg folgen | 1,5 | 293 | |
Harmonie (10) | T | rechts | 1,65 | 291 |
Wege-T | T | rechts | 1,73 | 288 |
Jahreszyklus (11) 594.883 O 5510.469 N | Y | halb-rechts | 1,83 | 286 |
Rast (12) | geradeaus | 2 | 280 | |
Flasche und Bocksbeutel (13) 594.802 O 5510.694 N | geradeaus | 2,15 | 285 | |
Wege-+ | + | links abwärts | 2,23 | 285 |
Koboldsee | geradeaus | 2,7 | 263 | |
Ziehbrunnen | T | links | 3,1 | 259 |
Rödelseer Straße | + | rechts | 3,4 | 258 |
Rotweininsel (1) 593.958 O 5511.298 N | T | geradeaus | 3,5 | 257 |
Rathaus | + | geradeaus | 3,6 | 256 |
Seegarten 594.205 O 5511.480 N | + | Ziel erreicht | 3,8 | 255 |
T…..Wege-T, +…..Wegekreuz, leer…..keine Abzweigung
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Faltblatt und dessen Nummerierung. Das Faltblatt enthält auch eine Kartenskizze.
Höhenprofil:
Wein-Kunst-Weg Start Seegarten 255 m, höchster Punkt Geisberg ca. 293 m
Die mit (*) gekennzeichneten Zitate wurden mit freundlicher Genehmigung dem Faltblatt „WeinKunst – Der Weg zu Wein und Genuss“ des Weinbauvereins und des Gästeservice Wiesenbronn entnommen. Dieses Faltblatt liegt am Seegarten, im Rathaushöfla sowie an den Zugangsstellen zum Wein-Kunst-Weg aus.
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© aller markierten Texte aus dem Faltblatt: Weinbauverein und Gästeservice Wiesenbronn.
2011 © wanderfreunde-wiesenbronn
Gestaltung, Text und alle Fotos: Konrad Thomann